Chris Dennis

Chris Dennis: halb Mensch halb Tier

Ein grosses Echo im Zürcher Seefeld hervorzurufen, dazu eignen sich auch die Werke von Chris Dennis bestens, sind doch dessen Kunstfiguren – halb Mensch, halb Tier – nicht von dieser Welt. Vielmehr scheinen sie im Stile eines John Carter auf extraterrestrische Fiktionen an-zuspielen, in denen nichts mehr so ist, wie es zu sein scheint. Tatsächlich aber werden Chris Dennis zwischen-weltliche Fantasien aus den Erkenntnissen gespeist, die er als Wissenschaftlicher Zeichner für sich gewonnen hat. So lehrte ihn das Studium an der international aner-kannten Universität in Bournemouth, wie die einzelnen Bestandteile von Lebewesen zusammenwirken und welche Informationen aus den Eigenheiten bezüglich

ihrer artspezifischen Lebensweisen zu erwerben sind. Was jedoch geschieht, werden Menschen und Tiere erst seziert und dann zu neuen Kreaturen zusammengesetzt, darüber erzählen Chris Dennis neuste Arbeiten.

Als „Narrativen Expressionismus“ bezeichnet der um-triebige Expat nicht nur seinen äussert emotionalen und aufwendigen multimedialen Malstil, welcher auf der intensiven Auseinandersetzung mit der Oberfläche und der Textur von Holz gründet. Auch auf der Erzählebene geschieht Entrückendes, schickt Dennis die Betrachter seiner mit grosser Akribie ausformulierten Illustrationen auf die Fantasiereise, auf welcher man altbekannten Sujets zuweilen neu begegnen und in ihnen völlig über-raschende Facetten erkennen kann. „Manchmal werden unsere geistigen und moralischen Defizite deutlicher sichtbar, wenn sich deren Gesichter hinter einer Maske verstecken“, weiss Chris Dennis. So verdichtet der Intel-lektuelle sein Werk immer weiter zum zeitkritischen Porträt, in dem sich jene „Fischköpfigkeit“ spiegelt, mit welcher der moderne Mensch sich ohne Rücksicht auf Verluste über die uralten Gesetze der Natur hinwegsetzt.

Letztlich darf man auf das Echo der beiden Künstler Chris Dennis und Antonio Zecca bei ihrem ersten gemein-samen Auftritt gespannt sein und wie deren Kunst, sich zwischen den Welten zu bewegen, in Zürich ankommt.