Rik Beemsterboer & Carlo Pizzichini

Rik Beemsterboer , der unerbittliche Tiefseelenforscher.

Eine mit Diamanten und Rubinen besetzte Rolex, ein Schweizer Sackmesser mit allen ausfahrbaren Teilen, eine Vespa, den Deckel einer Heineken-Bierflasche, einen alten «Döschwo», einen Porsche 356 SC Outlaw, hat Rik Beemsterboer aus mehreren Zentimeter dicken Holzplatten den Konturen entlang ausgeschnitten.Das Besondere an diesen flachen Objekten ist ihre Plastizität aufgrund des präzisen Farbauftrags, welcher jedes noch so kleine Detail, jede Wölbung, Vertiefun und Spiegelung herausarbeitet. So makellos, so überhöht, so angebetet, wie es nur eine diamantenbesetzte Rolex und vielleicht noch Kim Jong Un sein kann – oder sein möchte. So lässt sich das Doppel-bödige ablesen, die dünne Schicht zwischen Gut und Böse, zwischen Aggression und Schutzlosigkeit. Es sei denn, wir nehmen die Bilder einfach als gut gemachte Kunst, ergo als den Versuch des Künstlers, Ikonen, Statussymbole des Alltags, als Fetische malerisch zu zelebrieren und ihre Bedeutung ad absurdum zu führen.
Wir kennen Carlo Pizzichini als Maler, warum jetzt Keramik?

Pizzichini meint: Wen wir über Keramik so sprechen würden wie über Malerei oder Skulptur, könnten wir in ihr sowohl klare Anklänge ausgefeilter Ursprünglichkeit als auch Kennzeichen spontaner, gestischer Eleganz orientalischen Musters wiederfinden.

In diesem Vergleich, der das Absurde streift, träume ich von jenen Etruskern von Poggio Civitate in Murlo, in der Nähe von Siena.

Sie waren der «östlichste» Stamm aller damaligen italienischen Volkstämme, in Ihrem Ausdruck von Kunst und Leben-im Spiel und bei Tisch, in ihrem friedlichen Lebenssinn.

Dies prägt die Aktuellen Arbeiten « Meteoren « von Pizzichini. Seit über 20 Jahren arbeitet Pizzichini in verschiedenen Keramikfabriken fand aber im Familienunternehmen « Il Tondo»

In Celle Ligure die idealen Interpreten seiner Ideen. Dort realisierten schon zahlreiche Künstler, Luzzati, Camminati, Carlé, Puente ihre kleinen und grossen Werke.