09.07.2020 – 20.08.2020

Hans Bach

Hans Bach wollte nur das Leben darstellen

Unter dem Titel „Hans Bach wollte nur das Leben darstellen“ zeigt Jedlitschka Gallery  einen Künstler, dessen Werk vorerst mit grossem Erfolg, als freischaffender Zeichner, Radierer begann. Erst nach 1980, hat er zur Bildhauerei gefunden. Hans Bach ging mit offenen Augen durch Stadt und Land, beobachtet, nahm auf und verwendete. Alte Bäume, Nuss, Linde, Apfel, Kirsch, knorrige Äste bildeten die Grundlage seiner Holz-Skulpturen. Bach entlockt dem Holz – über Jahre gewachsen – neue Dimensionen. Er verarbeitet und kreiert gleichzeitig. Wie jeder Stamm als Unikat gewachsen, ist jede daraus entstandene Skulptur eine Metamorphose dessen. Spannend, herausfordernd, witzig, derb, lieblich. Bachs, figuratives Werk vermittelt seelische und körperliche Befindlichkeiten wie Lebensfreude, Begehren, Blösse und Verletzlichkeit. Vielleicht liegt darin der Grund, warum seine Kunst berührt. Sie wirkt echt, ehrlich und elementar-ohne falsche Scham.

Hans Bach Skulpturen-Holzschnitte:

Sein Atelier hatte Hans Bach seit Mitte der 1980er-Jahre in Oberstammheim, Kanton Zürich. Sein Skulpturales Oeuvre umfasst weitgehend weibliche Figuren, die selbstbewusst vor körperlichen Sinnlichkeit strotzen – Frauen, die im Hier und Jetzt leben und zugleich das Ewigweibliche zum Ausdruck bringen.

Sein Lebensmotto entlehnte er dem antiken Komödiendichter Terenz: „Homo sum, humani nihil a me alienum puto“ – „Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd.“ Die menschliche Existenz mit allen Höhen und Tiefen ist für ihn zu Ende gegangen, seine Kunst lebt weiter. 1986-2006 Dozent (Professur) an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich HGKZ.

Text: Lucia Angela Cavegn